Matthew Siegel, Ron Whippo und Carolyn Prentice waren heute meine Begleiter seitens des BMSC.
Sie betreuen derzeit das Projekt „Eelgrass“. Genau wie das uns bekannte Seegrass ist Eelgrass enorm bedroht! Eelgrass wird in Kanada jedoch nicht als Seegrass, sondern als Unterwasserpflanze bezeichnet.
Eelgrass gilt als eines der produktivsten Ökosysteme unserer Erde!
Es ist die Kinderstube vieler Spezien und bildet die Grundlage für 80 Prozent aller von der Fischindustrie genutzten Fischarten. Eelgrass ist Laichgebiet für Hering, Kinderstube der Lachse und des hier sehr beliebten und schmackhaften Rockfisches – die Liste könnte unendlich weitergeführt werden. Letztendlich sind das alles Bausteine einer großen, komplexen Nahrungskette, auf der das weltweite Marine Ökosystem basiert.
Wasserverschmutzung, Sedimenteintrag und die zunehmende Bebauung der Küstenregionen sind die Hauptpunkte die das Eelgrass in seiner Existenz bedrohen. Somit hat der Kahlschlag in den Regenwäldern British Columbias, direkte Auswirkungen auf die Eelgrassbestände! In den gerodeten Flächen fliesst das Regenwasser(was es hier zuhauf gibt) direkt, mit jeder Menge Sediment in die Flüsse. Diese wiederum transportieren es in die Heeresmündungen! Durch die damit zusammenhängende Eintrübung wird es auch den Lachsen erschwert die Flüsse zu finden, die sie zur Eiablage hochwandern.
Zusammen mit den Meeresbiologen und dem Dive Officer(in) Siobhan Gray fuhr ich am frühen Nachmittag mit dem Schlauchboot in zwei Buchten wo Feldstudien über das sehr hochwachsende Eelgrass im Gange sind. Heute ging es darum, Aufzeichnunggeräte zu bergen, die den Temperaturverlauf des Wassers in dem jeweiligen Eelgrassfeld im 30 Minuetn-Takt aufzeichnen. Die von uns gesuchten Geräte tun das nun seit 2-3 Monaten am Stück. Also jede Menge Daten!
Dadurch sollen folgende Fragen geklärt werden: Wie wirken sich Temperaturveränderungen auf die Bewohner und deren Bestände im Eelgrass aus ? Wie wird das Eelgrass selbst in seiner Beschaffenheit davon beeinflusst ? Bei 14 Grad Wassertemperatur hoffte ich natürlich, dass wir nicht all zu lange nach den Aufzeichnungsgeräten suchen mussten. Bei der Suche wurde mir erstmals bewusst um wieviel größer Eelgrass als das uns bekannte Seegrass ( Mittelmeer, Rotes Meer ) ist. Man musste schon sehr tief ins Eelgrass Feld abtauchen um eine Chance zu haben, den „Data-Logger“, das Aufzeichnungsgerät zu finden.
Dieser wurde in einen Backstein eingearbeitet und mit gespeicherten GPS-Daten im Eilgrass-Feld versenkt. Da sich innerhalb von 3 Monaten Höher des Grases und die Beschaffenheit des Meeresgrundes verändert hat, ist es nicht unbedingt einfach den Data-Logger aufzuspüren. Meine Hoffnung auf ein schnelles Finden wurde leider nicht ganz erfüllt , denn von zwei abgesuchten Gebieten waren wir trotz vorhandener GPS-Daten nur einmal erfolgreich, da extrem schlechte Sicht und einsetzende Flut die Suche am zweiten Spot enorm erschwerte. Also bei Low-Tide (Ebbe), das Ganze nochmal….
Ist der Data Logger gefunden, wird er an einer Art Ballon befestig, der mit Druckluft der Pressluftflasche befüllt wird, und somit den nötigen Auftrieb in Richtung Wasseroberfläche gibt.